Fluid-Struktur-Interaktion (FSI)

Das Ziel einer Fluid-Struktur-Interaktionssimulation (FSI) ist die Berechnung der Wechselwirkungen zwischen den angreifenden aerodynamischen Kräften sowie der Trägheit und den elastischen Kräften einer umströmten Struktur.

Beschreibung

Aeroelastische Phänomene und Herausforderungen

In der Strömungssimulation wird die umströmte Struktur oft als starr angenommen, was die Physik nur vereinfacht abbildet. Strömungskräfte können Verformungen und Bewegungen der Struktur hervorrufen, die wiederum das Strömungsfeld beeinflussen. Diese Wechselwirkungen können zu aeroelastischen Instabilitäten führen, die Bauteile beschädigen oder zerstören. Besonders in Turbomaschinen verursachen instationäre Strömungsfelder hohe Wechsellasten, die Dauerschwingbruch oder selbsterregte Schwingungen wie Flutter auslösen. Bei Windenergieanlagen beeinflusst die Pitch- und Generatorregelung das aeroelastische Verhalten und verstärkt die Kopplung zwischen Struktur- und Strömungseffekten.

Akustische Berechnung und Methoden

Zur Analyse aeroelastischer Instabilitäten und der Fluid-Struktur-Interaktion stehen am TFD umfassende Simulationsmethoden zur Verfügung. Zeitbereichsverfahren analysieren dynamische Wechselwirkungen detailliert, während lineare und nichtlineare Methoden im Frequenzbereich spezifische Phänomene untersuchen. Eine breite Auswahl an Softwarepaketen ermöglicht es, je nach Anwendungsbereich die beste Simulationsstrategie zu wählen, um zuverlässige Lösungen für komplexe Herausforderungen in Turbomaschinen und Windenergieanlagen zu entwickeln.

Einsatzgebiete und Softwarepakete

Unsere CAA-Simulationen finden Anwendung in vielfältigen Bereichen wie Turbomaschinen oder Windenergieanlagen. Für präzise Ergebnisse setzen wir spezialisierte Software ein, darunter:

  • ANSYS CFX

    ANSYS CFX ist ein kommerzieller Strömungslöser für stationäre und instationäre Strömungen (Finite-Volumen-Verfahren).

  • ANSYS Classic

    ANSYS Classic ist ein kommerzieller Finite-Elemente-Löser für Strukturmechanik.

  • linearTRACE

    linearTRACE (Turbomachinery Research Aerodynamic Computational Environment, DLR) ist ein zeit-linearisiertes Finite-Volumen-Verfahren, das turbomaschinenspezifische aeroelastische Problemstellungen im Frequenzbereich löst.

  • SIMPACK

    SIMPACK ist eine kommerzielle Mehrkörpersystem-Simulationssoftware, die zur Simulation von Windenergieanlagen u.a. mit dem Aerodynamik-Code AeroDyn gekoppelt werden kann. AeroDyn basiert auf der Blattelement Momentum (BEM) Theorie und wurde am US National Renewable Energy Laboratory (NREL) entwickelt.

  • FAST

    FAST (Fatigue, Aerodynamics, Structures, and Turbulence) ist eine integrierte Aeroelastik-Software für Windenergieanlagen, die am US National Renewable Energy Laboratory (NREL) entwickelt wurde. Diese koppelt den BEM-Code AeroDyn (s.o.) mit einer Modal- und Mehrkörpersystemformulierung für die Strukturdynamik der Anlage. FAST ermöglicht sowohl Simulationen im Zeitbereich, als auch die Linearisierung eines nicht-linearen aeroelastischen Windenergieanlagenmodells.

Ansprechpartner

Dr.-Ing. Lars Wein
Address
An der Universität 1
30823 Garbsen
Building
Room
209
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